Mascha

Am 16. Februar 2015 erreichte uns eine E-Mail mit der Dringlichkeit „hoch“. Darin wurden von einem Veterinäramt neue Lebensplätze für zwölf Pferde und Ponys ge­sucht. Diese waren aus diversen, uns nicht bekannten Gründen, konfisziert worden und wurden nun vorübergehend von einem Reitbetrieb aufgenommen und versorgt.

Vreni Zimmermann forderte auf dem Veterinäramt eine Liste mit detaillierten Angaben über die Tiere an. Es waren zum Teil noch gut reitbare, junge Pferde / Kleinpferde darunter, welche dann auch ihren Preis hatten. Zwei Tiere, ein Ponyhengst und ein Schweizer Kleinpferd, eine Stute, waren gratis respektive sehr günstig abzugeben.

Ruth Maurer und Vreni Zimmermann, auch Mitglied des Stiftungsrates, erkundigten sich nun näher über Pony Benito, 12 jährig und Schimmelstute Mascha, 24jährig. Benito hatte bereits mehrere Interessenten, so dass wir nun noch etwas genauere Auskunft über Mascha erfragten. Mascha hat gesundheitliche Einschränkungen: nebst ihrem Alter ist sie auf dem linken Auge blind und hat beginnenden Schimmelkrebs. Wer nimmt denn so ein Tier noch auf… wenn nicht eine Stiftung? Ruth Maurer, Vreni Zimmermann und Reto Trees beschlossen also, Mascha im Samana Wasi aufzunehmen und, da sie an Gruppenhaltung gewöhnt ist, nach Valendas zu bringen. Aber da wieherte zuerst einmal der Amtsschimmel: so schnell geht das nicht! Es dauerte einen vollen Monat, bis wir vom Veterinäramt das OK zur (Gratis-) Über­nahme von Mascha bekamen. Die Transportkosten bis nach Valendas übernahm Ruth Maurer in Form einer Spende an SAMANA WASI.

Am 18. März war es dann endlich soweit. Bereits am Vortag reiste Ruth Maurer ins Bündnerland, um bei der Ankunft des „Pferdetaxis“ mit Mascha im Anhänger in Valendas zu sein. Was für ein herziges, wohlgenährtes und freundliches Pferdchen durfte Ruth Maurer da aus dem Anhänger führen! Auch Corina und Andi Brunner mit ihren zwei Buben freuten sich über die neue Pensionärin. Mascha wurde zu ihrem neuen Zuhause geführt, vorläufig ein geräumiges Pferde-Iglu mit eigenem Auslauf, wo sie die ersten Tage zum Eingewöhnen verbringen durfte.

Mittlerweile ist sie in einer Gruppe mit Wallachen, da sie von der Stutengruppe noch nicht akzeptiert wurde. Das wird sich aber ergeben, sobald die Weidesaison beginnt. Mascha ist ein angenehmes, liebes Pferd und passt grössenmässig (1.30 m) bestens zu den Haflingern und Isländern. Sie lässt sich willig putzen und die Hufe pflegen, und die erste Kontrolle durch den Tierarzt von Ilanz verlief positiv: der Schimmelkrebs ist vor­läufig kein Problem, und auch mit nur einem gesunden Auge kann Mascha gut leben.

Wir sind alle glücklich, diesem feinen Wesen noch ein schönes letztes Daheim bieten zu können!

Ruth Maurer, Mai 2015